Nachtbrummer
Vita-Cola ist mittlerweile weit über die Grenzen der ehemaligen DDR hinaus bekannt. Sie gehörte zu DEN Traditionsprodukten der DDR und konnte sich als eines der ganz wenigen Getränke auch nach der Wende im nunmehr kapitalistischen Wettbewerb behaupten. Diese Stärke hat auch die produzierende “Thüringer Waldquell” erkannt und baut die Marke in den letzten Jahren systematisch aus. Ein Derivat dieser Marketingstrategie: Vita-Cola Schwarz.
Ziel ist es, in den hart umkämpften Markt der “Szene-Cola” einzudringen, greift also gezielt die lokalen Platzhirsche Fritz– und Afri-Cola an, auch wenn ihr der erhöhte Koffeingehalt fehlt. Sie kommt in einem dunklen, recht maskulin gehaltenen Flaschendesign daher, welches es neben der üblichen Abgaben im 1-Liter Gebinde kann auch als handlichen 0,33L Glasflaschen gibt, eben so, wie es sich am besten an den tanzwütigen Nachtschwärmer verkaufen lässt.
Wer jetzt aber denkt: Cool! Endlich kann auch Sachsen-Paule mal lässig in der Disco ein Produkt seiner Heimat konsumieren, der irrt. Geschmacklich liegt die Vita Cola Schwarz leider Meilen hinter den Erwartungen zurück. Der geheimnisvolle Zitrus-Geschmack, den die “normale” Vita-Cola auszeichnet, fehlt leider völlig – und zwar mit Absicht. Stattdessen sticht vor allem der Zuckergeschmack hervor und erinnert eher an eine obskure Mischung aus Afri- und River-Cola.
Daher erreicht die Vita-Cola Schwarz auch nur ein mittleres Ergebnis in der Cola-Welt. Ost- und Coolnessbonus einmal großzügig draufgeschlagen. Aber immerhin: Die Diversifizierung der “coolen” Cola-Marken scheint ein langfristiger Trend zu sein, den man nur begrüßen kann. Gerade dann, wenn einem das Coca-Cola-Einerlei zunehmend auf den Senkel geht. Prost!
Geschmack: 3/10 Punkten
Prickeln: 7/10 Punkten
Koffein: ca. 10mg/100ml
Kalorien: ca. 46/100ml
Coolness-Faktor: 80%
